Listeriose
Diese grampositiven Stäbchenbakterien sind praktisch überall in der unbelebten Umwelt (Erde) vorhanden. Von dort gelangen sie schon während der Entstehung, oder erst während der Herstellung oder Lagerung auf verschiedene Lebensmittel, in denen sie sich dann evtl. auch noch weiter vermehren können.
Schwangere haben gegenüber der Normalbevölkerung ein 12fach höheres Risiko, eine spürbare Listeriose durchzumachen. Allerdings verläuft die Infektion in der Regel mit milder Symptomatik, nämlich Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen, ähnlich einem grippalen Infekt.
Während dieser oft nur kurzen fieberhaften Periode bei der Mutter können die Listerien im Gegensatz zu den allermeisten anderen Bakterien über die Plazenta hinweg in den Foetus gelangen. Kurzfristig entwickelt sich eine lokale Infektion der Plazenta (Placentitis), von wo die Keime dann den Foetus befallen. Da dieses unreife Kind im Mutterleib noch keine adäquaten Abwehrmechanismen hat, ist es stark gefährdet. Je nach Alter der Schwangerschaft kommt es zum Abort oder zu mehr oder weniger starken Infekten verschiedener Organe (Leber, Lunge, Hirn, Haut) des Kindes, das entweder tot geboren wird oder mit Zeichen von Infektion. Auch diese Kinder haben nur eine geringe Überlebenschance.
Nahrungsmittel, die besonders risikobehaftet sind: Wurstaufschnitt, Salami, Wurst-und Fleischpasteten,-Speisen, die nach dem Kochen lange (> 24 Stunden) aufbewahrt wurden (kalte Platte), rohes Fleisch (Tartar), speziell Hühnerfleisch, Sandwich, grüner Salat, angebrochene Proben von Mayonnaisen und Salatdressing, rohe Milch und deren Produkte, Weichkäse wie Romadur, Roquefort, Camembert, Brie, etc. (vor allem die Rinde davon), Frischkäse (Ricotta, Feta), Muscheln und andere Meeresfrüchte.